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Gymnasialstraße/Ecke Werschweilerstraße - Oberbauleitung der OT in St. Wendel

Die Organisation Todt (OT) hat ihren Namen von ihrem Gründer, Fritz Todt, der im Zweiten Weltkrieg zum "Reichsminister für Bewaffnung und Munition" aufstieg. Aufgaben der Organisation waren z.B. der Bau militärischer Infrastruktur, wie Straßen, Brücken, Bunkersysteme und Raketenabschussrampen. Auch für den Bau ziviler Luftschutzeinrichtungen wurde die OT hinzugezogen. Anders als beim Reichsarbeitsdienst setzte die Organisation in großem Stil auf Zwangsarbeit, zog Insassen aus Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern ein und verpflichtete Zivilisten — beispielsweise für den Kriegsdienst untaugliche Männer — zur Arbeit.

Im Saarland war die Organisation Todt vor allem für den Bau des "Westwalles" zuständig, sowie später die Anlage weiterer Verteidigungsanlagen, als die Alliierten in der Region vorrückten. Im Konzept der "Vernichtung durch Arbeit" spielte die OT eine wichtige Rolle, denn viele der durch sie eingesetzten Zwangsarbeiter*innen kamen zu Tode.
Die für die gesamte Region zuständige Oberbauleitung der OT  hatte ihr Büro in einem Haus an der Ecke Gymnasialstraße/Ecke Werschweilerstraße. Von dort aus wurden die Befestigungsarbeiten und Westwallbauten im nördlichen Saarland organisiert.

Die Anzahl der zwangsverpflichteten Arbeiter war so groß, dass sich die Einwohnerzahl St. Wendels kurzzeitig fast um die Hälfte verdoppelte.

Verwendete Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 162.