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Futterstraße - Ehemalige Synagoge

Synagoge in der Futterstraße/Karcherstraße, Fotograf unbekannt

In der Futterstraße gibt es eine Tafel, die an den Standort der ehemaligen Synagoge erinnert. An einer Säule in der Arkade hängt ein Hinweisschild, Foto: Manfred Weiss

„Die alte Synagoge in Saarbrücken wurde 1888-90 nach den Plänen des Architekten Friedrich Mertz an der Ecke Futterstraße/Kaiserstraße im maurischen Stil erbaut.

Damals lag sie im neuen Zentrum von St. Johann, an ihrer Einweihung nahmen zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teil. Sie hatte einen kreuzförmigen Grundriss von 23,30m mal 15,70m und war als Kuppelbau angelegt. Die Längsachse lag parallel zur Kaiserstraße, der Eingang befand sich in der Futterstraße.

[…] Der Hauptraum bot Platz für 166 Männer und auf den seitlich gelegenen Emporen für 114 Frauen. Die Wände des Innenraums waren durch Dekormalerei verziert, die Fenster bunt verglast. Eine von vier gusseisernen Säulen getragene Vierung bildete das Zentrum des Raumes, die hölzerne Kuppelkonstruktion erhob sich mit dem Davidstern bis in eine Höhe von 31 Metern.

In der sog. Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Saarbrücker Synagoge, wie zahlreiche andere in Deutschland, geplündert, in Brand gesteckt und fast völlig zerstört.“

Zitierte Literatur:

  • Werner Brill, Politischer Stadtführer. Saarbrücken 1933 bis 1945. Saarbrücken 2021, S. 102.