Ehemalige Synagoge Illingen

In Illingen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Möglicherweise lebten jedoch bereits im 17. Jahrhundert einige Juden in Illingen. Erstmals lässt sich 1717 ein jüdischer Bewohner (1727 als Aron genannt, der mit Wachs, Pulver und Vieh handelte) nachweisen. 1763 lebten bereits neun jüdische Familien am Ort, die teilweise aus Orten der Umgebung zugezogen waren (Forbach, Gennweiler, Eppelborn usw.). 

Nachdem die erste, aus dem 18. Jahrhundert stammende Synagoge von Illingen 1856 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste, begann die jüdische Gemeinde mit der Planung eines Neubaus. Der zweigeschossige Bau wurde im Zuge der Reichspogromnacht niedergebrannt. Die örtliche Feuerwehr löschte die brennende Synagoge nicht, sondern verhindere lediglich das Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude - wie vielerorts.
Das Grundstück wurde von der Gemeinde übernommen. Bis 1949 blieb die Ruine der Synagoge erhalten. Dann wurde das Grundstück freigeräumt und neu bebaut. Der Torbogen der Synagoge wurde als Denk- und Mahnmal auf den jüdischen Friedhof verbracht. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde eine neue Präsentation und Gestaltung des Mahnmals beschlossen. Seit dem steht der Torbogen auf dem Gelände der katholischen Kirche St. Stephan.

1933 lebten noch 107 jüdische Personen in Illingen. Nachdem 1935 die Saar dem Deutschen Reich angegliedert wurde, entschlossen sich viele der jüdischen Einwohner zur baldigen Auswanderung. 1939 wurden noch 32 jüdische Einwohner gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 kam es auch in Illingen zu schweren Ausschreitungen und Misshandlungen von jüdischen Einwohnern. Am 22. Oktober 1940 wurden die noch verbliebenen 19 jüdischen Einwohner nach Gurs deportiert.   

Mit den Pogromen, Verfolgungen und Morden an den Jüdinnen und Juden Illingens endete 1940 die Geschichte der jüdischen Gemeinde nach über 200 Jahren Existenz. Heute sind einige saarländische Jüdinnen und Juden in der Synagogengemeinde Saar organisiert.

Verwendete Literatur und Quellen: 

Ein Projekt des:

Kontakt

Stengelstraße 8
66117 Saarbrücken

Tel 0681-633 31
Fax 0681-633 44

Kooperationspartner:
Bildungspartner:
Gefördert von: