Firma Villeroy & Boch in Merzig - Zwangsarbeiter*innenlager

Im Merziger Zweigwerk bestand ein "Lager VILBO" für sowjetische Zwangsarbeiter*innen, getrennt in ein Männer- und ein Frauenlager

"Schon von 1935 hatte die Betriebsführung der Firma Villeroy & Boch starke Hoffnungen in die Rückgliederung des Saarlandes gesetzt. Der Betrieb wurde stramm nationalsozialistisch ausgerichtet. Nach Aussagen ehemaliger Arbeiter versprach sich die Firma große Aufträge im Kasernenbau und Rüstungsgeschäft. So sollte auch nicht verschwiegen werden, dass im Merziger Zweigwerk ein 'Lager VILBO' für sowjetische Zwangsarbeiter bestand, getrennt in ein Männerlager im Bereich der Terrakottafertigung und ein Frauenlager im Bereich Rohrebau. Ab 1943 wurden auch italienische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingesetzt. Aus den Totenlisten ist zu schließen, dass es sich um männliche und weibliche Gefangene gehandelt hat. Auffällig ist, dass die Gräberliste Besch nur unbekannte Tote nennt, die alle 1944 gestorben sind. Handelt es sich um Opfer bei der Evakuierung der Lager im November 1944. Die Namensliste der Stadt Merzig gibt für vier Sowjetbürger Todesdaten im November 1944 an: Nadja Safanow (gest. 9.1.1944), Dimitri Morokin und der 18jährige Lewko Huba (beide gest. 19.11.1944), sowie Ignaz Dytuck (gest. 26.11.1944). Der letzte wird in der Bescher Liste als Pole mit dem Todesdatum 26.11.1940 geführt."

Verwendete Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 71.

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