Harry-Schu-Platz in Oberthal

Harry Schuh wurde 1923 als Sohn von Johann, einem Katholiken, und Helene (geb.Isaak), einer Jüdin, geboren. Gemeinsam mit seiner Schwester Henny-Ruth (geboren 1926) lebte die Familie seit 1936 in Oberthal. Von 1941 an wurden alle jüdischen Mitbürger mit dem Judenstern gekennzeichnet; als so genannte Halbjuden traf dies auch Harry Schu. Er durfte daraufhin nicht mehr die Schule besuchen. Auch die Arbeit in einem St. Wendeler Installateurs-Betrieb wurde ihm untersagt.

Er versuchte daraufhin zu fliehen, wurde aber bei dem Fluchtversuch an der Schweizer Grenze aufgegriffen und in Haft genommen. Zunächst kam er für vier Monate ins Gefängnis nach Saarbrücken und wurde dann ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort starb er am 14. November 1942 im Alter von gerade einmal 19 Jahren angeblich an einer Lungenentzündung, wie der Familie mitgeteilt wurde.

Seine Schwester konnte bereits 1937 in die USA fliehen und überlebte. Die Mutter Helene Schu wurde noch kurz vor Kriegsende nach Theresienstadt deportiert. Sie kümmerte sich dort um Mithäftlinge, die an Typhus erkrankt waren. Im März 1945 erkrankt sie schließlich selbst an Typhus und stirbt an den Folgen.

Seit Mai 2014 ist auf Initiative des Adolf-Bender-Zentrums mit Unterstützung des Landkreis St. Wendel dem ehemaligen jüdischen Mitbürger Oberthals ein Platz gewidmet.

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