Sammellager

Sammellager waren eine Form der Konzentrationslager des NS-Systems. Um die jüdische Bevölkerung Europas systematisch von der deutschen Gesellschaft abzugrenzen und sie später ermorden zu können, sperrte sie der NS-Apparat zunächst in sogenannte Sammellager. Dabei handelte es sich häufig um abgesperrte und bewachte Wohnviertel, die auch als Ghettos bezeichnet werden. Dort wurden jüdische Familien auf viel zu kleinem Raum und unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht. Im wohl berühmtesten, dem Warschauer Ghetto, lebten auf weniger als dreieinhalb Quadratkilometern fast eine halbe Million Jüdinnen und Juden.

Im perfiden Vernichtungssystem der Nazis dienten Sammellager als eine Zwischenstation, eine Art "Aufbewahrungsort", in dem die Inhaftierten sozusagen zwischengelagert und von der deutschen Bevölkerung separiert werden sollten, bis in den Todeslagern (auch: Vernichtungslager) Kapazitäten frei wurden. Viele starben jedoch schon lange bevor sie abtransportiert werden konnten an Hunger und Krankheiten, vielfach aber auch durch willkürliche Mordaktionen. Neben Sammellagern für die jüdische Bevölkerung gab es auch Sammellager für andere verfolgte Gruppen. Dabei handelte es sich oft um bewachte Barackenlager, gelegentlich aber auch um große Gebäudekomplexe wie in Drancy oder das Vélodrome d'Hiver in Paris.

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