Ehemalige Synagoge Ottweiler

Im Jahr 1803 erwarb die jüdische Gemeinde von Ottweiler ein Grundstück am Schlosshof, um eine Synagoge einzurichten, die einen alten Betsaal aus dem 18. Jahrhundert ersetzen sollte. Bereits 1840 war die Gemeinde so stark angewachsen, dass der Platz in dieser ersten Synagoge nicht mehr reichte. Ein Neubau wurde errichtet, an den auch eine jüdische Elementarschule angegliedert wurde.
Die Reichspogromnacht 1938 brachte auch für die Synagoge von Ottweiler ein abruptes Ende. Unter Leitung des SS-Obersturmbannführers Stemmler und des Kreisleiters der NSDAP Schäfer, wurde das Gebäude gestürmt, die Inneneinrichtung zerstört und teilweise auf dem Schlosshof verbrannt. Die Synagoge selbst wurde, anders als an anderen Orten im Saargebiet, nicht niedergebrannt, da man ein Übergreifen der Flammen auf umliegende nicht-jüdische Grundstücke befürchtete. Stattdessen wurden Fenster, Türen und das Dach zerstört und das Mauerwerk den Elementen preisgegeben. 1962 wurde die Ruine abgerissen und das Grundstück 1990 neu bebaut.

In Erinnerung an die Synagoge wurde 1988 im Bereich des Fornarohofes ein Mahnmal für die jüdischen Opfer errichtet, dessen Inschrift lautet:
               Zum Gedenken an das jüdische Gotteshaus
               Vom Rassenwahn verblendete Deutsche schändeten es 1938
               Der Vernichtung der Synagogen folgte der Mord am jüdischen Volk
               Sich erinnern bringt Erlösung
               Verdrängen hält Erlösung auf

Seit 2018 sind die Umrisse der alten Synagoge durch rotes Granitpflaster auf dem Schlosshof markiert, es wurde eine Hinweistafel an der Fassade angebracht ein detailgetreues Modell des Gebäudes aus Bronze aufgestellt.

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