Ernst-Blum-Straße Wellesweiler

Ernst Blum wurde am 10.11.1901 als Kind einer jüdischen Familie in Wellesweiler geboren. Im Alter von 10 Jahren erblindete er, studierte trotzdem Jura, legte 1925 sein Staatsexamen ab und promovierte 1926. Nach seiner Zeit als Referendar in Neunkirchen wurde er 1932 Gerichtsassessor in Saarbrücken. Damals stand das Saargebiet noch unter der Verwaltung des Völkerbundes.
Mit dem Ergebnis der Saarabstimmung 1935 kam der Verfolgungsapparat der Nazis an die Saar. Als Jude wurde Blum zwangspensioniert und floh mit seiner Frau nach Frankreich. Wie viele deutsche Flüchtlinge wurde auch Blum 1939 als Reaktion auf den Kriegsausbruch zeitweise interniert, bevor er nach Nizza ziehen konnte. 1944 floh er von dort erneut, diesmal nach Okzitanien in Südwestfrankreich, wo er bis Kriegsende untertauchte. Nach dem Krieg machte sich Blum gemeinsam mit seiner Frau sehr verdient um den Wiederaufbau eines geordneten Staatswesens an der Saar. Er engagierte sich in der jüdischen Gemeinde, wurde 1950 Ehrenvorsitzender des Blindenverbandes. 1970 starb er an einem Herzinfarkt.
Für seine großes Engagement erhielt er mehrere hohe Ehrungen. 1965 verlieh ihm der Zentralrat der Juden in Deutschland den Leo-Baeck-Preis. Die "Dr. Ernst Blum Clinic" in Herzlia in Israel wurde 1982 nach ihm benannt, ebenso eine Straße in Wellesweiler, die seit 1989 seinen Namen trägt.

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