Postgässchen – Gedenktafeln an der ehemalige Synagoge in Saarlouis

"An der ehemaligen Synagoge im Postgässchen wurden am 10. November 1979 zwei Gedenktafeln angebracht:

ein Relief mit Stacheldraht, Ketten und Winkeln, Kennzeichen für KZ-Häftlinge, und eine Tafel, die an die Schändung der Synagoge und die Vernichtung der Saarlouiser Juden erinnerte. Im Rahmen der Sanierung der angrenzenden Silberherzstraße wurde das Gebäude abgerissen und im April 1987 ein Neubau auf dem ehemaligen Synagogengelände fertiggestellt. In dem neuen Gebäude befindet sich ein Gedenkraum, in dem eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Saarlouiser Juden zu sehen ist. Auf dem Gedenkstein steht in hebräischer Schrift ein Zitat aus dem Alten Testament (Jer. 31, 15):
Ihre Söhne beweint Rachel und läßt sich nicht trösten um ihre Kinder, weil sie dahin sind.
Ein weiterer Gedenkstein an der äußeren Stirnseite des Gebäudes trägt die Inschrift der 1979 am alten Gebäude, Postgäßchen, angebrachten Tafel:

Dieses Gebäude war von 1828 bis 1938 das Gotteshaus der Synagogengemeinde Saarlouis. Bei ihrer Vernichtungsaktion gegen jüdische Glaubensstätten und jüdischen Besitz in der Nacht vom 9. zum 10. 11. 1938 schändeten Nationalsozialisten auch dieses Haus. Der Vernichtung der Synagoge folgte die Vernichtung der Menschen, die darin beteten. Sich erinnern bringt Erlösung, Verdrängen hält die Erlösung auf."

Verwendete Literatur:

  • Volk, Hermann, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, 112f.
  • Puvogel, Ulrike/Stankowski, Martin (Hg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Bd. 1, Bonn 1995, S. 711.

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