Orscholz - Lager für Zwangsarbeiter*innen

"Schon im Frühsommer 1940 wurde in Orscholz ein französisches Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Es befand sich auf dem Gelände des heutigen 'Hotel zur Cloef'. 1942 (?) wurden die Baracken mit russischen Gefangenen und Zwangsarbeitern belegt. Da es sich beim so genannten 'Orscholzriegel' um eine der aufwendigsten Befestigungsanlagen des Westwalls handelte, ist anzunehmen, daß nicht nur die Orscholzer 'Ostarbeiter' zu Schanzarbeiten und Befestigungsbauten eingesetzt wurden, wobei sich das Naziregime ganz selbstverständlich über die Völkerrechtsbestimmungen des Genfer Abkommens von 1929 hinwegsetzte, welche den Einsatz von Gefangenen für kriegswichtige Arbeiten verboten hatten.

Auf eine Anfrage nach ehemaligen Kriegsgefangenen und Deportierten in Mettlach erklärt die Gemeinde in einem Schreiben vom 29.10.1980: 'Mir ist bekannt, dass es im Jahr 1944 in Orscholz ein Kriegsgefangenenlager für sowjetische Kriegsgefangene und Deportierte gegeben hat ... Im Gemeindegebiet Mettlach gibt es keine Grabstätten von sowjetischen Gefangenen.' Hier kann der Eindruck entstehen, als habe es außer in Orscholz keine Lager und auch ansonsten keine Toten gegeben. Eine Liste des VDK vom 26.10.1975 spricht jedoch von Gräbern sowjetischer Kriegstoter in Mettlach, die 'an ein alliiertes Kommando übergeben' worden seien. Und in einer anderen Liste wird für den Mettlacher Friedhof mindestens 1 toter sowjetischer Soldat genannt. Auch wenn wir nicht mehr wissen, wohin die Toten gekommen sind, wissen wir doch, dass sie in Mettlach gestorben sind."

Verwendete Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 76.

Ein Projekt des:

Kontakt

Stengelstraße 8
66117 Saarbrücken

Tel 0681-633 31
Fax 0681-633 44

Kooperationspartner:
Bildungspartner:
Gefördert von: