Kleine Rosenstraße - Umbenennung der Neikesstraße in Saarbrücken

Hans Neikes (1881-1945) war ein Jurist aus Köln der 1921 Bürgermeister und 1928 Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken wurde. „Schon vor der Saarabstimmung bezog Neikes klare Position zum Nationalsozialismus. Im Rahmen einer Saarkundgebung 1933 gab er eine ‚Blut-zu-Blut‘-Äußerung von sich und am 20. April 1934, anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler, ließ er Hakenkreuzfahnen am Saarbrücker Schloss hissen, obwohl diese durch den Völkerbund verboten waren. Am 9. Oktober 1934 verlieh eine saarländische Delegation unter der Leitung von Hans Neikes Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte für Saarbrücken und Neunkirchen. Er war verantwortlich für die Inhaftierung des Kommunisten Heinrich Dietjen. In Albert Speers Generalbauinspektion war Neikes zuständig für Zwangsarbeiterlager und nahm am 14. September 1938 an einer Sitzung teil, in der die ‚Ausmietung der Juden‘ aus ihren Wohnungen geplant wurde. Nach 1945 kehrte Neikes ins Saarland zurück und klagte Rentenansprüche für sich ein. Trotz seiner Vergangenheit gibt es eine Neikesstraße. Sein Grab befindet sich auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof.“

In der Öffentlichkeit wird immer wieder diskutiert, dass Straßen, deren Namensgeber in Zusammenhang mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten stehen, umbenannt werden sollen. Ein erste klare Positionierung zeigt die Umbenennung der angerenzenden „Neikeshalle“ in „Nauwieserhalle“. Nach langen Diskussionen wurde im Februar 2022 nun auch die "Neikestraße" in "kleine Rosenstraße" umbenannt. 

Zitierte Literatur:

  • Werner Brill, Politischer Stadtführer. Saarbrücken 1933-1945, Saarbrücken 2021, S. 22f.

Verwendete Online-Quellen:

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