Dr.-Maurer-Straße (früher: Herbertstraße) - KP und Rote Hilfe

„Das Büro der Kommunistischen Partei (KP) Saar befand sich in der Herbertstraße 6-8 in Malstatt. Dort waren auch die Redaktion, Druckerei und Vertriebszentrale der Arbeiterzeitung (AZ) untergebracht. In der Redaktion arbeiteten u.a. Friedrich Bäsel, Heinrich Dietjen und Fritz Pfordt, der ab 1929 im Landesrat saß.

Die Redaktion wurde nach dem Januar 1933 durch reichsdeutsche Journalisten verstärkt, z.B. durch Alexander Abusch, der ab Mitte 1934 Chefredakteur wurde und vorher die Zeitung Rote Fahne geleitet hatte. Bis 1930 hatte die Arbeiterzeitung eine Auflagenhöhe von 18.000 Exemplaren, die allerdings während des Saarkampfes auf ein Viertel sank.

Die Rote Hilfe leistete in Burbach durch die im Sommer 1933 installierte Emigranten-Leitung Hilfe für aus Deutschland geflüchtete Personen; die KP war im Juli 1933 in Deutschland verboten worden, was zu einer Exilbewegung ins Saarland führte. Mitorganisator der Roten Hilfe Saar war Peter Roth (1900-1943), der 1938 im Rote-Hilfe-Prozess zu neun Jahren Gefängnis verurteilt wurde und 1943 im Zuchthaus zu Tode kam. 

Weitere Organisationen, die der KP nahestanden, waren die Schutzgruppe Rotfrontkämpferbund und der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD).

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Nach der Saarabstimmung wurden in der Herbertstraße Strom und Gas abgestellt. Trotzdem erschien die AZ, von Hand gedruckt auch nach dem 13. Januar 1935. Aber es war allen bewusst, dass die KP sich in den Untergrund zurückziehen musste. Lore Wolf und ein weiterer Genosse schlichen sich Ende Februar noch einmal in die Räume und vernichteten zurückgebliebene Adresslisten.“

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