Kaiserstraße 170-174 – Lager für Zwangsarbeiter*innen bei der Brauerei Becker

"Im Mai 1942 erhielt auch das Eisenwerk [in St. Ingbert] seine ersten Zwangsarbeiter. Etwa 50 Frauen und etwa 25 Männer aus der Sowjetunion kamen auf der Hütte in Arbeit. Vorerst, bis ein eigenes Barackenlager auf dem Betriebsgelände erstellt wurde, waren sie in dem Gemeinschaftslager bei der alten Glashütte untergebracht. Adolf Jantzer berichtet über sie: 'Die Frauen und Männer waren in ihrer Heimat schon in den Rüstungsbetrieben beschäftigt gewesen. Die Not guckt den armen Menschen zu allen Knopflöchern heraus. Es ist unbeschreiblich'. In den folgenden Monaten rollten weitere Transporte aus der Sowjetunion verschleppter Menschen nach St. Ingbert. Bis zum Herbst betrug der Anteil der Zwangsarbeiter an der 1.400 Personen umfassenden Belegschaft der Hütte 45% (500 Männer und 120 Frauen). Baracken und Räumlichkeiten der Fabrik fassten die Anzahl nicht mehr. Die Lagerhalle der Beckerbrauerei wurde als weitere Unterkunft benutzt."

Zitierte Literatur

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 155.

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