Betzental – Lager für Zwangsarbeiter*innen bei den Schneiderwerken

"... Im ersten Halbjahr 1941 ging man im Betzental daran, ein neues Lager zu bauen, nun für die Arbeiter der Autobahnteilstrecke St. Ingbert-Rohrbach. Hierbei kamen auch die ersten französischen Kriegsgefangenen zum Einsatz (Waldrodungsarbeiten am Kahlenberg). Ihr Lager war in der ehemaligen Lautzentalglashütte, die 1932 von Vopelius-Wentzel aufgekauft und stillgelegt und 1937 von der Stadt erworben worden war. Die Stadt vermietete die Gefangenen an die verschiedenen Betriebe. Im Frühjahr 1942 zogen in die gleichen Räume, die inzwischen in den Besitz der Schneiderwerke übergegangen waren, die ersten sowjetischen Zwangsarbeiter (etwa 90) ein. Anfang Mai 1942 kam es hier zu einem ersten Fluchtversuch einer ganzen Gruppe. Durch die Verbreitung von Gräuelgeschichten suchten die faschistischen Behörden eine Hetzjagd zu inszenieren, an der sich die gesamte Bevölkerung beteiligen sollte - mit Erfolg: Nach etlichen Tagen waren alle geflohenen Zwangsarbeiter wieder eingefangen."

Zitierte Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 150.

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