Homburg-Schwarzenacker – Zwangsarbeit bei der Firma Gebrüder Adt

In Homburg Schwarzenacker gab es eine Papier- und Kartonfabrik der Firma Gebrüder Adt, die ihren Hauptsitz in Ensheim hatten. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte das Unternehmen zu „einem der größten Arbeitgeber in der Saarregion“. In dem Werk in Schwarzenacker wurden ab 1867 Rohstoffe für das Hauptwerk in Ensheim hergestellt. Dafür wurde 1854 von Georg Lilier die Papiermühle an der Blies erworben, die zuvor zu Schloss Gutenbrunnen (Wörschweiler) gehört hatte.

Wie in anderen Betriebe auch, wurden zur Aufrechterhaltung der Produktion in Kriegszeiten Zwangsarbeiter*innen bei der Firma Adt eingesetzt. Nach Angaben von Hermann Volk hatte das Werk ein eigenes Lager für französische Kriegsgefangene. Umfassende und genaue Informationen sind schwer zu ermitteln, da viele Betriebe nach Kriegsende behaupteten, entsprechende Aufzeichnungen seien durch Kriegseinwirkung verloren gegangen, oder sich schlichtweg ausschwiegen.

Das Werk wurde 1944 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Weil nach dem Krieg das nötige Kapital zum Wiederaufbau des Werkes nicht vorhanden war, verkauften die Adts das Werk 1947/48 an die französische Stahl-Gruppe Comte de Berny.

Verwendete Literatur und Quellen:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 141f.
  • Wikipedia-Artikel zur Pappmachédynastie Adt vom 15.10.2022: https://de.wikipedia.org/wiki/Pappmachédynastie_Adt (letzter Aufruf: 09.12.2022)

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